Prinzessin Caroline von Monaco ist den Massen dieser Erde bestens bekannt, schließlich gibt es weltweit keinen Kiosk, wo die Monegassin nicht wenigsten eines der Titelblätter von Magazinen und Illustrierten ziert. Die blaublü tige Ikone des guten Geschmacks ist in Deutschland aber nicht nur wegen ihrem Lebensstil, ihrer Nähe zum Papst und deutschen Freunden wie Karl Lagerfeld und Prinz Ernst August von Hannover bekannt, sondern auch weil sie seit Jahren vehement und konsequent gegen erfundene Geschichten und Verleumdungen um ihre Person vorgeht.

Dazu arbeitet sie wirksam mit dem Hamburger Medienanwalt Matthias Prinz zusammen. Erst vor zwei Jahren mußte der Burda-Verlag 180.000 Mark Schmerzensgeld an die Monegassin zahlen, weil in dem Burda-Klatschblatt “Bunte” ein frei erfundenes Interview erschienen war. Bereits ein Jahr zuvor hatte der Bundesgerichtshof der Illustrierten die Veröffentlichung von Paparazzi-Fotos verboten. Caroline von Monaco hat ihr Siegel auf das deutsche Presserecht gedrückt, das aufgrund ihrer zahlreichen Prozesse umgeschrieben wurde. Erstmals erschienen Gegendarstellungen auf Titelseiten und hohe Schmerzensgelder wurden verhängt. Abschreckende Wirkung scheinen die Strafen allerdings nicht zu haben, denn die Prinzessin mußte zuletzt wieder ganz weit und medienwirksam zum Schlag gegen die “Bunte” ausholen. Sie kaufte in der angesehenen Tageszeitung “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (FAZ) eine ganze Anzeigenseite, um dem Verleger Hubert Burda in einem offenen Brief “unseriösen Journalismus” vor zuwerfen.

Am 5. Februar hatte alles angefangen, als das Blättchen “Bunte” über einen Todesfall auf einem Jagdschloß von Prinz Ernst August von Hannover berichtete und verbreitete, Prinzessin Caroline sei am Tag nach dem Unglück mit einer Leiche von Linz nach Paris geflogen. “Caroline – Sonderflug mit einem Toten”, lautete die Schlagzeile. Recht schnell konnte der deutsche Anwalt der Prinzessin eine Gegendarstellung auf der ersten Seite erkämpfen. Diese Gelegenheit wurde von der “Bunten” dann wieder dreist genutzt, um erneut zu spekulieren: “Caroline saß nicht im Flugzeug mit dem Toten. Wo war sie?” Die erneute Frechheit brachte das blaue Blut derart in Wallung, daß die Prinzessin diesmal nicht nur rechtlich gegen die “Bunte” vorging, sondern sich auch über die Anzeige in der FAZ direkt an Hubert Burda wandte und ihm vorwarf, sein Blatt drucke – “wie so oft” – “frei Erfundenes” und “Geschmackloses”. Der offene Brief wurde nicht nur von der Prinzessin, sondern auch von Prinz Ernst August von Hannover unterzeichnet. Beide “möchten alle Leser und Anzeigenkunden” auf Burdas “unseriöse Vorgehensweise aufmerksam machen”. Der in der Presse attackierte Hubert Burda hüllte sich in Schweigen und ließ “Bunte”-Chefredakteurin Patricia Riekel mit einem ebenfalls in einer ganzseitigen FAZ-Anzeige veröffentlichten Brief antworten, der allerdings nur an Prinz Ernst August von Hannover gerichtet war. Riekel räumte ein, daß es in dem umstrittenen “Bunte”-Bericht zu einem Irrtum gekommen sei, allerdings nur in Details. Damit genug der Reue, von nun an schlug die “Bunte”-Chefredakteurin nur noch heftig auf den hochadligen Prinz von Hannover ein, der einem lästigen Kameramann unlängst eins auf die Nase gegeben hatte: “Ihr Versuch, die freie Berichterstattung durch Verprügeln und Zusammenschlagen von Journalisten, durch nächtliche Drohanrufe bei einem Vorstandsmitglied unseres Konzerns und durch einen Boykottaufruf zu verhindern, wird nicht gelingen”. “Sie versuchen, eine Zensur wie in Zeiten der Feudalherrschaft einzuführen”.

Diese Ungeheuerlichkeiten von der Burda-Seite sind

sicherlich noch nicht das Schlußwort dieser Episode, denn in den monegassischen Adern fließt kämpferisches Piratenblut.

die Anzeige (hier) : advertentie, dreist : driest.

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